Lübecker Akademie für Internationale Zusammenarbeit
Ziele des Projektes:

  • Juristische Akteur*innen in Lübeck in ihrer Arbeit und Zusammenarbeit im Sinne von internationaler Verständigung (Völkerverständigung) unterstützen
  • Werte -Demokratie, Vielfalt, Teilhabe, Freiheit, Solidarität, Frieden/friedliches Zusammenleben -stärken
  • Historische und politische Intelligenz fördern
  • Strukturen ausbauen und fördern
  • Lübecks Kulturlandschaft und Angebote an die Gesellschaft thematisch erweitern
  • Ressourcen bündeln, Synergieeffekte generieren, gemeinsame Ziele erreichen

Austausch mit dem DIAG-Vorstand

27. Juni 2023

Die Deutsch-Ibero-Amerikanische Gesellschaft Lübeck e.V. (DIAG) wurde am 10.6.1990 als gemeinnütziger Verein gegründet und ist ein Tochterverein der „GEMEINNÜTZIGEN“ Lübeck. Der neue Vorstand hat das Haus der Kulturen besucht und sich mit dem LP-Vorstand getroffen. Ilhan Isözen begrüßte als Leiter des Hauses der Kulturen herzlich die Vertreter:innen der DIAG.

Die 1. Vorsitzende, María Luisa Schönhoff, betonte, dass die DIAG das kulturelle Verständnis und den persönlichen Kontakt zwischen Deutschen und Menschen des spanischen und portugiesischen Sprachraums im Geiste der Völkerverständigung fördere. Spyridon Aslanidis als Vertreter der Interkulturellen Begegnungsstätte (IKB) und zuständig für Internationale Zusammenarbeit betonte, dass eine Zusammenarbeit in diesem Rahmen sehr wünschenswert sei. Gerade auch, da beide Vereine dabei seien, nach monatelanger Corona-bedingter „Abstinenz“ das Vereinsleben zu beleben.

Der 2. Vorsitzende, Hans Espenschied, schilderte, dass die Aktivitäten der DIAG Sprach-, Koch- und Tanzkurse sowie Musik- und andere Kulturveranstaltungen umfassen würden und die bereits traditionelle „Fiesta Latina“ in diesem Jahr am 08.07.2023 endlich wieder stattfände.

Beide Seiten wollen im Rahmen der Internationalen Zusammenarbeit in Lübeck enger kooperieren.

 

Diversity Tag 2023

  1. Diversity-Tag am 23.05.2023

Am 23. Mai 2023 hatte das Haus der Kulturen in Zusammenarbeit mit dem Forum für Migrant*innen der Hansestadt Lübeck, Vertreter*innen der Firmen und Organisationen, u.a. diejenigen, die die Charta der Vielfalt unterzeichnet haben, zu einem Gespräch mit der Sozial- und Wirtschaftssenatorin Pia Steinrücke in den Interkulturellen Kräutergarten beim Haus der Kulturen eingeladen. Wind und Wetter ließen die Veranstaltung jedoch ins Haus der Kulturen umziehen. Das Treffen fand anlässlich des 11. Deutschen Diversity-Tags statt und setzte den Fokus auf die Bedeutung von Vielfalt und Weltoffenheit in Zeiten des Fachkräftemangels.

Lübeck, eine internationale und weltoffene Stadt hat eine breite Vielfalt an Menschen mit internationalen Familiengeschichten. In Anbetracht des Fachkräftemangels wurde die Frage gestellt, wie die Stadtgesellschaft gegenwärtigen Herausforderungen begegnen könne, um Einwanderung, Vielfalt und wirtschaftliche Prosperität in Einklang zu bringen.

Das Vernetzungstreffen wurde von Spyridon Aslanidis, Ilhan Isözen und Aydin Candan eröffnet. Die Sozial- und Wirtschaftssenatorin Pia Steinrücke stellte sich und ihre Vorstellungen einer vielfältigen Stadtgesellschaft den Teilnehmer*innen vor. Im Anschluss wurde Raum für Erfahrungsaustausch und gegenseitiges Kennenlernen geboten. Bei Wein, Buffet und internationaler Musik hatten die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich weiter auszutauschen und zu vernetzen.

Die Lübecker Stadtgesellschaft ist eine Einwanderungsgesellschaft. Eine Einwanderungsgesellschaft brauche aber auch eine entsprechende Verwaltung und Willkommenskultur, die es bspw. Student*innen aus anderen Ländern oder Asylsuchenden ermögliche, schnell und auf Augenhöhe teilzuhaben. Realität sei aber allzu oft das Gegenteil. Student*innen seien nach Abschluss des Studiums in den meisten Fällen gezwungen Deutschland zu verlassen, Geflüchtete lebten im Wartestand. Hier müsse in der Kommune, aber natürlich auch im Land und im Bund an den Voraussetzungen gearbeitet werden.

Mit der Initiative Mehrsprachigkeit, Vertreter*innen von Senior*innen Einrichtungen der Hansestadt Lübeck oder auch Gleichstellungsbeauftragten Lübecker Unternehmen wurden Ansätze zu einem diskriminierungsfreien Zugang zu Arbeit diskutiert. Gleichzeitig hat Lübeck aber auch ein Problem bezahlbaren Wohnraum ausreichend zur Verfügung zu stellen. Stellen können nicht besetzt werden, wenn mögliche Beschäftigte keinen Wohnraum in Lübeck finden. Auf der anderen Seite erfahren Menschen ohne eigenen Wohnraum Diskriminierungserfahrungen in anderen Bereichen, wie Arbeit oder Alltag.

Der 11. Deutsche Diversity-Tag konnte die Bedeutung von Vielfalt und Weltoffenheit, insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, in Diskussionen unterstreichen und die Notwendigkeit einer diversitätsorientierten Haltung aufzeigen. Eine offene Einwanderungsgesellschaft braucht Strukturen, die es ermöglichen, Diskriminierung zu benennen und abzustellen. Um die Lübecker Stadtgesellschaft in Zeiten des Fachkräftemangels zu stärken braucht es außerdem einen vernünftigen Zugang zu Wohnraum und Bildung, ohne die Fachkräfte nicht ausgebildet oder in Lübeck zu halten sind.

 

 

Die Deutsch-Japanischen Gesellschaft (SH) zum Gespräch im Haus der Kulturen.

Die Vorsitzende der deutsch-japanischen Gesellschaft Schleswig-Holstein (mit Sitz in Kiel) besuchte mit Mitstreitern das Haus der Kulturen.
Sie traf Vertreter des IKB e.V. resp. Hauses der Kulturen. Ilhan Isözen  begrüßte als Leiter des Hauses herzlich die Vertreter:innen aus Kiel.  Spyridon Aslanidis vom IKB e.V. zuständig für internationale Zusammenarbeit erwähnte,  dass es nicht so breit bekannt ist, dass Lübeck auch Städtefreundschaften hat. Eine ist mit Kawasaki, und dies seit 30 Jahren.
Beide Delegationen stellten Gemeinsamkeiten und das Potential für bilaterale Kooperation fest. Gerade auch weil viele begabte Japaner:innen an der Musikhochschule Lübeck studieren. Die Vorsitzende, Monika Reißlandt, zeigte sich erfreut, dass das japanischen Generalkonsulats (in Hamburg) ein großes Interesse für die Beziehung zu Lübeck zeigt. Beide Organisationen wollen in der Zukunft gemeinsam Projekte in Lübeck realisieren. Eine Möglichkeit wäre die Feier des internationalen Friedenstages im September, gegen Krieg und gegen den Einsatz von Atomwaffen, als auch eine Teezeremonie im Garten des Hauses der Kulturen zu zelebrieren.

Internationale Kundgebung für den Frieden in der Ukraine am Lübecker Dom (23.02.2023)

Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine völkerrechtswidrig überfallen.

Das Bündnis für Frieden in der Ukraine wollte an das Leid der Menschen in der Ukraine und der Geflüchteten aus der Ukraine erinnern. Viele internationale Mitstreiter:innen haben sich dabei beteiligt. Maria Reznikova, Vorsitzende des Vereins DACH, hat mit Spyridon Aslanidis vom IKB e.V. das aktualisierte "Lübecker Manifest gegen Krieg und für Frieden" öffentlich vorgetragen. Aslanidis bezog sich auch auf eine tagesaktuelle Mail der Menschenrechtsaktivistin Oleksandra Matwijtschuk (Alternativnobelpreisträgerin), um auf die Verschleppung von ukrainischen Kindern nach Russland aufmerksam zu machen.

Mit Redebeiträgen, Musik, Theater und einer Installation forderten die Akteur:innen, Frieden, kulturelle Selbstbestimmung und Unabhängigkeit für die Ukraine. Das Team des Hauses der Kulturen hat gerne alle organisatorische Aufgaben erledigt, damit die Veranstaltung reibungslos durchgeführt werden konnte. Die Installation bestand aus 1.001 Origami-Kranichen. Nach einer japanischen Legende wird ein Wunsch erfüllt, wer 1.000 Kraniche gefaltet werden. Bei der Kundgebung wurden die Teilnehmer:innen dazu aufgerufen, ihre Wünsche für die Menschen aus der Ukraine zu formulieren. Die Wünsche wurden der Außenministerin Annalena Baerbock überreicht.

Die Veranstaltung wurde mit einer Reihe Danksagungen für die internationale Unterstützung der Menschen aus der Ukraine abgeschlossen.

 

Lübecker Manifest - #LübeckForUkraine

Unsere Haltung gegen den russischen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in der Ukraine
Wir sind weiterhin zutiefst bestürzt über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und betroffen über das Leid und die Not der dort lebenden Menschen. Der russische Einmarsch ist ein brutaler Angriff auf ein souveränes Land und eine klare Völkerrechtsverletzung. Wir verurteilen diesen Krieg und die Verletzung der Unabhängigkeit der Ukraine hiermit aufs Schärfste. Unsere Gedanken sind bei allen betroffenen Menschen, denen wir unsere Solidarität versichern möchten. Unsere Gedanken sind in diesen schwierigen Zeiten bei allen Betroffenen. Wir fordern Russland auf, diesen Krieg zu beenden!
Mehrere Millionen Ukrainer – Frauen und Kinder, Alte und Kranke - sind auf der Flucht. Sie erfahren europaweit viel Solidarität und humanitäre Hilfe, auch in Lübeck.
Weiterhin gibt es aber besorgniserregende Entwicklungen in der gesellschaftlichen Diskussion, die sich zum einen auf Stereotype über Geflüchtete aus verschiedenen Regionen beziehen, dass manche Geflüchtete zu „unserem“ Kulturkreis gehörten und andere nicht. Es darf keine Abstufung zwischen Geflüchteten und dem Leid der Menschen oder eine Hierarchisierung geben, von Syrien bis zur Ukraine. Es gibt keine „guten“ oder „schlechten“ Geflüchteten, sondern einzig und allein Menschen in Not, die ein Recht auf Schutz haben, unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Bildungsstand oder Religion. Denn die Würde des Menschen ist unantastbar. Demokratische Grundwerte und das Prinzip der Humanität gelten für alle in Deutschland lebenden Menschen, unabhängig von ihrem Status. Zum anderen gibt es Verschwörungserzählungen, die unreflektiert und polemisch den Westen verurteilen, indem sie beispielsweise die USA als den eigentlichen Aggressor darstellen, und so die autoritäre und nationalistische Politik der gegenwärtigen russischen Regierung verharmlosen.
Wir lehnen in gleichem Maße eine Pauschalisierung der russischen Bevölkerung oder Mitbürger*innen mit russischer Familiengeschichte ab – nicht alle sind mit dem Krieg einverstanden, viele sind ebenfalls Opfer von Menschenrechtsverletzungen durch die russische Regierung. Unsere Solidarität und Unterstützung bezieht sich insbesondere auch auf alle jene, die Widerstand leisten und sich dadurch selbst in Gefahr bringen.
Lübeck ist solidarisch mit allen Geflüchteten und den Opfern des Krieges! Die Unterzeichnenden werden sich im Rahmen all ihrer Möglichkeiten für sie und für Frieden und Unabhängigkeit der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen einsetzen.
Unser Bekenntnis…
Wir stehen zum Völkerrecht und zum Frieden!
Wir stehen zur Gleichheit aller Menschen!
Wir stehen zu den Menschenrechten!
Wir stehen zur Solidarität mit den Schwächeren!
Wir stehen zu Demokratie und Brüderlichkeit!
Wir stehen zu unserer humanitären Verantwortung!
Lübeck ist weltoffen!

2. Internationales FORUM "Quo vadis, Moderne?" vom 9. Dezember. 2022, in der Oberschule zum Dom

Das Haus der Kulturen mit dem FORUM für Migrant:innen in Lübeck haben mit Ai-Gruppe 1859 (Lübeck), dem Kulturverein Toranj und Unterstützende der Demokratie im Iran in der Aula der OzD gedenkt. Besonders erfreulich war, dass Stipendiat:innen der Start.Stiftung am Freitagabend den Weg zur Veranstaltung auf sich nahmen und das Wort ergriffen haben.
Der Moderator, Spyridon Aslanidis, bedankte sich mit Postkarten der Aktion "Salma Rushdie" bei den Referent:innen und herzlich beim interessierten und lebendigen Publikum.
Das war das zweite Treffen. Das erste war am Internationalen Friedenstag. Das Format "Internationales FORUM" fängt an Fahrt zu gewinnen an.
Anschließend empfang der Leiter des Hauses der Kulturen, Ilhan Isözen, zu einem Abendimbiss sämtliche Gäst:innen, wo der rege Austausch stattfand. Das Team "Internationales Forum" wird seine Planung für 2023 in den nächsten Tagen aufstellen. Der Schulleiter der OzD, Lukas Kuczewski, zeigte sich bereit, nächstes Mal (im 2023) eine Art "Schulen-Konferenz" gemeinsam anzugehen. Das Team bedankt sich bei allen beteiligten und aktiven Menschen.

Internationale Konferenz – Netzwerktreffen

Eine wahrhaft facettenreiche Abschlussveranstaltung der Interkulturellen Wochen fand am 02.10.22, im Kolosseum in Lübeck statt. Zu Beginn der Internationalen Konferenz erarbeiteten Arbeitsgruppen Gedanken und Vorschläge zur interkulturellen Zusammenarbeit auf lokaler, regionaler und bundesweiter Ebene. Eine Gruppe davon beschäftigte sich mit dem Thema "Internationale Zusammenarbeit".

1. Internationales FORUM "Quo vadis, Moderne?" am Weltfriedenstag, 21. Sept. 2022

Aus verschiedenen Gesprächen hat sich die Idee für ein neues, kompaktes Format in Lübeck entwickelt: ein „Internationales Forum“
als eine Veranstaltungsreihe zu aktuellen Themen mit Publikum ohne politische Zugehörigkeit. Wir wollen damit besonders die jüngere Generation ansprechen.
Das 1. Diskussionsabend hat am Internationalen Weltfriedentag stattgefunden.
 
 
„Finnland zw. Krieg und Frieden. Der finnische Friedens- und Zukunftsplan“,
Bernd Jorkisch, Honorarkonsul Finnlands in Schleswig-Holstein
 
„Heimat! In Polen als auch in Deutschland zuhause sein",
Dr. Jörg-Phillip Thomsa, Leiter des Günter-Grass-Hauses
 
"Charkiw, Mariupol, Odessa: Ist Ukraines Zukunft verloren?"
Maria Reznikova, Dipl.-Germanistin
 
 

10. Diversity Tag

Rückblick: 10. Deutscher Diversity-Tag in Lübeck (2022)

Let's celebrate Diversity: Der Deutsche Diversity-Tag feierte sein Jahr 10-jähriges Jubiläum!

Lübeck beteiligt sich seit Einführung des 'Deutschen Diversity-Tages' jedes Jahr! Also, im Jahr 2022 auch bereits zum 10. Mal!

Die Jubiläumsfeier fand im Haus der Kulturen in Kooperation mit dem Forum für Migrantinnen und Migranten in der Hansestadt Lübeck (am 31. Mai 2022) statt. Der Leiter des Hauses, Ilhan Isözen mit Spyridon Aslanidis, Vorsitzender des Vorstandes des Forums (und zuständig für die Schwerpunkte Wirtschaft & Arbeitsmarkt) hatten den Diversity-Tag gemeinsam organisiert.

Bei der Aktivität zum 1. Deutschen Diversity-Tag in Lübeck war u.a. die Personalabteilung von IKEA mit dabei. 2022 nutzte die Bockholdt GmbH & Co. KG, mit rund 4.000 Mitarbeiter:innen einer der größten Arbeitgeber Schleswig-Holsteins, den '10. Deutschen Diversity-Tag' zum Kickoff einer ganz besonderen Aktivität: Bis zum Jahresende unterstützte Bockholdt die Diversity Challenge "Stand up for DIVERSITY" der 'Charta der Vielfalt' mit einer eigenen Kampagne. "Mit Mitarbeiter:innen aus über 80 Nationen ist Diversity für uns ein unternehmerischer Erfolgsfaktor", meinte Sten-Arne Saß, personalverantwortlicher Geschäftsführer bei Bockholdt: "Chancengleichheit, Toleranz und Wertschätzung sind für uns maßgebliche Grundätze der Unternehmenskultur, die wir nutzen, um die unterschiedlichsten Talente in unserem Unternehmen zu erkennen und individuell zu fördern". Das Haus der Kulturen und das FORUM freuten sich über diese Kampagne und unterstützten diese gern.

Die Jubiläumsfeier wurde musikalisch mit Lyrik aus aller Welt gestaltet, für das leibliche Wohl wurde gesorgt. Wer zu Vielfalt und zur freiheitlichen-demokratischen Grundordnung stand, war herzlich eingeladen, an der Feier teilzunehmen.